Gedichte & Gedanken zum Thema

Melancholie

Als Mann seine Gedanken oder Gefühle zu offenbaren, so denkt manch einer, sei man nicht stark, nicht männlich.
Dabei sind Gefühle genau das, was einen Menschen, also auch einen Mann ausmachen.
Gedanken formen Gefühle und Gefühle verbinden sich mit dem Charakter. 

Und wenn die Gedanken und Gefühle schwermütig sind, machen sie einen traurig, lassen einen leiden, betrübt sein. 

Auch einem Clown fällt das Lächeln manchmal schwer…

„Das Komplizierteste sind nicht die Menschen, sondern die Gefühle, die sie in uns hervorrufen.“

Daniel Büttrich

More than a memory

09. Oktober 2006
Für meine verstorbene Oma

Die richtigen Worte zu finden, um Trauer und Schmerz zu zeigen, ist nicht
so einfach und erst recht nicht, wenn es um einen Menschen geht,
der mehr für einen war… als nur ein Mensch.

Wenn ein Mensch krank ist, so sagt man, ist es eine Erlösung für ihn
wenn er gehen darf, ohne zu leiden. Dem ist auch so,
doch was ist mit den Menschen, die bleiben und nicht mitgehen können?

Du warst sehr krank und zum Ende hin auch sehr schwach.
Alles ging so schnell, schneller als man sich es hätte gewünscht.
Innerhalb nicht mal eines halben Jahres, die Zeit verging.
Noch nie habe ich so sehr auf Hoffnung gebaut und noch nie habe ich so viel gebetet,
nur damit es dir besser geht und ich endlich wieder dein Lachen hören kann.
Dein Lachen… so fröhlich, glücklich und voller Lebensfreude,
wie sehr ich es vermisse… wie sehr ich dich vermisse.

Täglich kämpfe ich mit meinem Schmerz und Trauer, doch wie soll
ich damit klarkommen, wenn ich nicht anfange zu realisieren?
Doch wie soll ich etwas realisieren, was ich nicht glauben kann?
Deine Krankheit hielt sich jahrelang im Hinterhalt und von
heute auf morgen kam sie raus und nahm Besitz von dir.
Nicht mal ein halbes Jahr hat sie dir noch gegeben…

Wenn ich mich zurückerinnere, habe ich ein leichtes Grinsen auf den Lippen,
weil mich Gedanken erreichen, wo du mit mir geschimpft hast.
Dabei wolltest du immer nur mein Bestes. Du hast immer nur an uns,
deine Familie gedacht, selten an dich. All deine Wärme, Geborgenheit und
vor allem aber deine Liebe, die du uns dein ganzes Leben über gegeben und spüren
lassen hast, ohne die wären wir alle nicht das, was wir jetzt sind.
Wir sind du!

Immer wenn es mir nicht gut ging, warst du da und hast meine Hand gehalten,
immer wenn ich traurig war, hast du gesagt „Mein Schatz, alles wird gut“.
Immer wenn mir kalt war, hast du mir deine Wärme gegeben,
du warst immer da, immer. Und jetzt vermisse ich dich so sehr,
dass es mir unmöglich erscheint, in Worte zu fassen.

Seit ich denken kann, hast du mir immer beigebracht, das Lachen und
Fröhlichkeit das Wichtigste im Leben ist, damit man lange lebt.
Dein Leitspruch, den du mir schon als Kind mit auf den Weg gegeben hast:
– „Lache ins Leben und es lacht dir zurück“ –
werde ich nie vergessen, denn er hat nicht nur was Wahres,
sondern beschreibt dich in deiner Seele und Eigenschaft als der Mensch, der du warst.
Jeder hat dich geliebt und jeder liebt dich noch immer!

Dein Fehlen ist mein Schmerz und mit jedem weiteren Tag lässt er mich wissen,
dass ich es noch nicht verstanden habe, dass du nicht mehr bist.
Trotz deiner Krankheit und all den Schmerzen konntest du in Frieden gehen und..
du warst nicht allein.
Auf Knien hielt ich betend deine Hand, mein Herz schlug so sehr das selbst
ich es nicht mehr spürte und mit jeder Träne die ich weinte,
fühlte ich, wie ein weiterer Teil von mir ging.

Dein letzter Blick in meine Augen… niemals werde ich ihn vergessen können.
Du wolltest dich verabschieden, aber dein Herz wollte es nicht.
Seit über 5 Jahren konntest du keine Tränen mehr weinen, doch in diesem Moment
liefen dir zwei aus den Augen… es war dein Herz, was weinte.
Wir alle waren da, du wusstest und spürtest, dass du nicht allein warst.
Du warst niemals allein!

Auf dem kalten Stuhl sitzend in der Kapelle sah ich den Sarg, in dem du gelegen hast.
Der Gedanke und das Wissen, dass du mit einem Lächeln „gegangen“ bist,
machte mir den Anblick einen gewissen Punkt leichter, denn ich wusste,
du warst in dem Moment glücklich.
Kniend saß ich vor dem Sarg, fühlte wie der Schmerz mich innerlich lähmte.
Ich wollte dich nicht gehen lassen und wenn ich recht bedenke und fühle,
habe ich das noch immer nicht.

Mit jedem Schritt, den ich gehe, sobald das Friedhofstor hinter mir schließt,
schlägt mein Herz schneller und schneller. Die Angst, das Beklemmende,
der Schmerz, die Trauer und die Kälte vereinen sich in dem Moment und ich
merke, wie ich alles um mich herum vergesse.
Wie gelähmt gehe ich zu deinem Grab… stehe davor und schließe die Augen…
automatisch laufen Tränen,
eine Gänsehaut durchfährt meinen gesamten Körper wie in Zeitlupe.
Selbst das und der Anblick deines Grabes lassen mich noch immer nicht realisieren,
dass du nicht mehr bist. Wie eine Art Film läuft es in meinem Kopf ab,
was mal alles war… ich sehe dich, höre sogar innerlich deine Stimme.
Wenn ich all das sehe und höre, wie kannst du denn dann „weg“ sein?

Ich frage mich, wie ich meinen Schmerz und die Trauer vergessen soll,
denn für mich bist du nicht mehr hier, du bist nur woanders.
Egal wo ich bin, oder was ich mache, du bist immer bei mir, tief in meinem Herzen!
Denn ohne dich und deine Liebe zu mir wäre ich jetzt nicht mehr hier.

Worte, die nicht beschreiben können, wie sehr ich dich vermisse, sind verschwendete Worte.
Ich konnte nie wirklich sagen, was ich fühle, oder zeigen, wie ich denke
und oft habe ich das Gefühl ich war zu selten für dich da, oder zu wenig bei dir.
Ein schlechtes Gewissen macht sich breit.
Doch jeder Herzschlag und jede „glückliche“ Träne lassen mich wissen,
dass du immer bei mir sein wirst.

Auch wenn du jetzt außer Reichweite für mich bist, so weiß ich doch,
mein Herz schlägt noch immer und wenn es eines Tages aufhört zu schlagen,
dann nur aus dem Grund… dass ich dich vergessen habe.

Doch das kann und werde ich nicht, denn du bist… more than a memory…!

In loving memory…

Traum der Vergangenheit

25. September 2005

Gedanken in Worte fassen, Schmerz als Freude verkaufen,
eine tägliche Aufgabe, der Vergangenheit davonzulaufen.

Menschen und Augenblicke vergessen, um wieder anfangen können zu leben,
stehen geblieben vor langer Zeit, das Lächeln verloren… Tränen freigegeben.

Die Vergangenheit als Geheimnis gehütet und damit das einzig Verletzende geschützt,
keinen anderen Weg in Sicht und somit wird der Schmerz weiterhin unterstützt.

Auf der Suche nach Antworten bildeten sich nur weitere Fragen,
vom Weg abgekommen, stehen geblieben… das Leid weiterhin ertragen.

Schrei von tausend flüsternden Worten immer wieder zu den Sternen hinauf,
kein Echo, kein Funkeln einer Antwort… wieder ein verlorener Anlauf.

Ein einziges Strahlen zweier vergangener Augen zwingen in die Knie,
lähmen die Hoffnung und setzen sämtliche Gefühle auf Ironie.

Leicht zitternd und tränen feucht beschreibt ein Stift jenen Schmerz,
die Tinte neigt sich dem Ende… es bricht des Poeten Herz.

I wish I can fly

September 2005

Lehne mich zurück, sehe das Muster der Paneelen an der Decke,
atme tief und beginne zu denken, doch es stockt auf halber Strecke.
Tränen fangen an, meine Augen zu füllen,
laufen mir links und rechts über die Wangen,
diese wird nie jemand sehen, entstanden aus Verzweiflung
und darum halte ich sie auch in meiner Seele gefangen.

Kennt jemand das Gefühl, wie es ist, wenn man „denkt“,
fest mit beiden Beinen im Leben zu stehen,
aber egal was man tut und sagt, irgendwas ist da,
was einem doch das Gefühl gibt, völlig im leeren… neben sich zu stehen.
Man setzt für jeden und alles täglich die gute Miene in sein Gesicht,
nur weil man Angst hat, des eigentlichen „Ichs“ ertappt zu werden,
doch kaum ist man allein mit sich, der Musik und der Stille,
kommen die Gedanken wieder und man fühlt wahrlich,
alles Geschehene… die Vergangenheit würde innerlich sterben.

Selbst mag man dies gewiss nicht,
doch ist es der Schmerz, der es besticht.
Wodurch entstehen solche Gedanken und Schmerzen?
Warum kann man sich nicht so geben…
wie man sich auch fühlt im Herzen?

Ganz einfach…
man möchte keinen vor den Kopf stoßen, sich nicht lächerlich machen,
oder gar seiner eigenen Angst ins Auge sehen,
denn es könnte ja passieren, dass man abgewiesen wird,
oder verliert, was man am meisten liebt,
aber nur in dem man es wagt… beginnt man im Leben zu stehen.

Ich laufe wohl weiterhin neben mir her, um mich nicht zu ergeben,
denn um was zu ändern, fehlt mir der Mut in meinem Leben.

„I wish… I can fly“

Geglaubt, gehofft, geträumt...

01. August 2005

All die schönen Dinge, die wir zusammen erlebten,
unvergessen, dass wir einmal auf den Wolken schwebten.
Einsame Stunden in denen wir oft an den anderen dachten,
jeden Abend die Engel am Himmel suchten, die unsere Liebe bewachten.
Zu oft versucht die Zeit zu ändern, die andere Hand unendlich zu halten,
in gemeinsamen Momenten verweilt, aber dann doch nur eigene Träume malten.
Die Nähe des anderen genossen und die Blicke der Augen gefangen,
blind geworden der Zukunft gegenüber, all das ist jetzt vergangen.

Zusammen geglaubt, gehofft, geträumt… und doch getrennt geliebt,
denn gemeinsames Leben braucht mehr, als dass man die Gegenwart verschiebt.

Gleich ob die Herzen noch füreinander schlagen und die Liebe besteht,
gibt es keinen gemeinsamen Weg, der sich öffnet oder den man geht.
Einsam schlagen die Herzen in getrennten Leben,
es kann und wird kein Zurück ins gemeinsame geben.
Die Sterne am Himmel, sie lassen den Mond heller erscheinen,
doch sind es keine Sterne, sondern Engel, die um diese Liebe weinen.
Einst die Liebe, die wir uns gaben und die sich nie dem Ende sollte neigen,
vergangen… denn die Angst der Zukunft gegenüber hüllt uns in Schweigen.

Zusammen geglaubt, gehofft, geträumt… und doch haben wir uns getrennt,
denn es macht keinen Sinn eine Liebe zu leben, wenn man vor der Zukunft wegrennt.

Gegenseitiges Glück und alles erdenklich Gute gewünscht und gemeint,
wenn auch dabei des einen Herz in Stücke bricht und er um diese Zeit weint,
glaubt, hofft, träumt er weiterhin… denn seine Liebe hat er den Engeln geschworen
und wenn zwei Herzen füreinander schlagen, ist das Glück zweier Liebenden geboren.

Zusammen geglaubt, gehofft, geträumt… und doch lebt jeder allein,
so wie es scheint, bleibt es so und wird nicht mehr anders sein.

Auch wenn Gefühle gleich, man bleibt immer getrennt,
wenn man es dennoch gegenseitige Liebe nennt.
Die Engel schauen auf uns herunter, versuchen zu schlichten was gebrochen,
Wolken die vorüberziehen, Regen der tropft, nie aufhörende einsame Wochen.
Blicke ins Leere, die eigentlich gewidmet sind dem andern liebenden Herz,
ziehen sie in weite Ferne, was übrig bleibt, ist Sehnsucht, mit wachsendem Schmerz.

Zusammen geglaubt, gehofft, geträumt… und nur einer bleibt übrig, der immer noch liebt,
der Vergangenheit nachschaut, die Träume träumt und sein Herz in die Einsamkeit schiebt.

„Leben um zu lieben … lieben um zu leben …
und doch lernen, den Weg allein zu gehen.“

An meinen Vater

20. Juni 2005

Wann genau konnte ich dich als meinen „Vater“ sehen oder gar nennen?
Früh hast du dich von uns „verabschiedet“, bist gegangen…
ohne meine Tränen zu erkennen.

– I called you in silence –

Tage und Jahre vergingen und du entferntest dich immer mehr,
seit dem Schritt aus unserer Tür gab es für dich keine Rückkehr.

– you walked big steps in your life –

Als Mensch habe ich dich wohl nie kennen gelernt,
denn du warst immer verschlossen und von allem weit entfernt.

– your shadow was ahead of you –

Eine Eigenschaft, die ich dir nach tue, aber mir immer wieder ins Negative sticht,
kein Vorwurf an dich, doch verliere ich dadurch oft mein Gesicht.

– too late… you can’t help me –

Du solltest eigentlich eine wichtige Person in meinem Leben werden oder sein,
doch war ich für dich wohl nie mehr wie nur der Name auf einem gedruckten Schein.

– to be on the egde of love –

Meine Geburtstage vergessen, Urlaube kurzfristig abgesagt, Anrufe ignoriert,
Gefühle waren dir fremd, so sah es aus und es wuchs in mir der Gedanke…
dass du mich nicht akzeptierst.

– your coldness was resoundingly successful –

Doch leugnen kann man seinen eigenen Erben dennoch nicht,
denn dein Schatten wird immer zu sehen sein… in meinem Angesicht.

– my ears, my eyes… a part of you –

Nie warst du ein Held für mich oder hattest in meinem Leben einen großen Schein,
aber abwinken, verstoßen kann/will ich dich nicht…
denn durch dich entstand mein Sein.

– born by you… but lived without you –

Ein Leben ohne den richtigen Vater an der Seite ist für manche unvorstellbar,
doch für mich ist es das Einzige, was ich sagen kann und das… glasklar.

– but yet… you are in my heart –

Ich schließe meine Augen und denke an dich… fange an zu weinen… bitterlich.
Warum?

Mein Vater…
Ich hoffe, du ruhst in Frieden…
denn ich hatte nie die Chance, mich von dir persönlich zu verabschieden.

– sorry love daddy –

Beinahe glücklich

18. April 2005

Leere Blicke, die das Abbild der Erinnerung zeichnen,
alles was bleibt ist eine Hülle von Begegnungen.
Abgesondert in einem eigenen Teil der Gedanken,
die ihre Richtung dem Schmerz verdanken.

Wenn das Führen des Stiftes nur so einfach wäre wie jenes vergessen,
dann würden sich viele Worte nicht mit dem Schmerz versuchen zu messen.
Etwas zu beschreiben, was einen innerlich aufwühlt und bedrückt,
ist nicht so einfach, denn sie werden von den Ebenen der Vergangenheit gedrückt.

Eine Geschichte die das Ende nimmt wie in keiner Metapher,
zerfließt sie wie die Tränen in einem unendlichen Strahl Wasser.

Heimliche Stille und Tränen der letzten Tage,
beschreiben diese Zeilen etwas meine Herzensklage.
Gewidmet der Wahrheit von geschehenem,
sind es doch nur Anekdoten von vergangenem.

Einen neuen Weg zu suchen, der noch nicht bestimmt,
werden es kommende Zeiten sein, ob ungewollt oder abgestimmt.
Egal wo die Suche enden wird und es neu startet,
werde ich ihm folgen… blind und unerwartet.

Das Streben nach einem Herzen ist vorerst geschlossen,
die Mauer erhöht sich und die Steine sind mit Blei begossen.

Ein Kämpfen, so zwecklos wie das Schreiben mit Luft,
umlegt der Nebel von Vergangenheit sie mit seinem Duft.
Umhüllt von Gedanken, Schmerz und ungewollter Enttäuschung,
ist jegliches Lächeln nur eine gewollte und längere Täuschung.

Klopfendes Herz, mit einem Sinn für eine wohl falsche Richtung,
bleibt das Leben und Denken doch immer noch eine Verpflichtung.

Gekämpft mit der Mischung aus Liebe und Motivation,
war doch nur alles eine Illusion?

Beinahe glücklich…
so beschreiben es einige Tage meines Lebens,
nach einer Antwort oder dem „wieder aufwärts“…
die Suche endet hier… vergebens.

Gleise der Vergangenheit

08. April 2005

Ich sitze im Bahnhof der Traurigkeit und Gedanken,
schaue auf die Gleisen… eine ist frei, doch die anderen haben Schranken.
Seit Monaten steht die Ampel auf grün, doch ich kann die Weiche nicht verstellen,
sie sitzt zu fest und lässt sich kaum ein Stück weit entsperren.

Ein Vogel setzt sich auf das halboffene Fenster und schaut mich an,
zwitschert mir eine Melodie, die vor Jahren hier begann.
Strecke ihm meine Hand gefüllt mit Futter entgegen,
doch frisst er nur, wenn ich es schaffe einen endgültigen Weg festzulegen.

Mein Blick fällt in die Wartehalle… direkt auf die Uhr,
es schlägt fast eins und ich sitze noch immer hier… warum nur?
Die Zeit der Vergangenheit ist schon seit längeren Monaten um,
dabei dachte ich, man würde nach bestimmter Länge dagegen immun.

Plötzlich… ein schwacher Schatten ist an der Wand zu sehen
und es zeichnen sich erneut Umrisse von altem Geschehen.
Den Kopf sinkend verfalle ich langsam in alte Erinnerungen,
der erste Blick, der erste Kuss… alles ist so nah und doch nur Vorstellungen.

Ein Signal ertönt und ich werde aus den Gedanken gerissen,
die Türen schließen, fange an den Schatten zu vermissen.
Mit suchenden Augen in die Wartehalle verfalle ich in Hektik
und renne den Gang entlang,
stürze über die im Weg liegenden Hinderungen bis vor zum Ausgang.
Öffne die Tür, springe heraus und falle runter auf meine Knie,
hebe den Kopf, drehe mich um und blicke auf die Zugkolonie.

Langsam setzt sich der Zug in Bewegung und fährt mir davon,
ich stehe gebannt und schau ihm nach, bis zum letzten Wagon.
Nichts ist mehr zu sehen von ihm, ich habe es wieder nicht gewagt,
eine Chance der Zukunft zu ergreifen… erneut versagt.

Schaue in die Richtung meiner alltäglichen Gewohnheit…
wieder zurück auf meine Gleisen der Vergangenheit.

Das Orchester

05. Februar 2005

Traurig kniend schaue ich dem dunklen klaren Sternenhimmel entgegen,
warum kann man verspürende Verzweiflung nicht wie ein Tuch ablegen?
Die Gedanken und Worte, sie bilden tobende Klänge in meinem Dasein,
immer lächelnd und erhobenen Kopfes, so hat es den Anschein.
Wie ein Orchester, wenn es zum Höhepunkt kommt, fühle ich mich,
voller Stärke und Mut, doch ein tiefer Klang und ich werde verletzlich.
Den Kopf sinkend, verfalle ich in diese eisige Stille,
weiß nicht was richtig, noch falsch ist… es verweht jeglicher Wille.

Welch weiten und steinigen Weg muss man einschlagen,
damit man keine Narben bekommt von den Gewissensfragen?

Täglich spielt es neue Melodien ohne Sinn und gutem Verhalten,
kennt es keinen anderen Weg mehr und die Klänge werden gespalten.
Die Notenreihe neigt sich dem Ende, wird sie scheitern wieder den Anfang zu finden?
Denn nur durch sie würde eine neue Melodie von Freude und Heiterkeit erklingen.
Doch wird diese nur gespielt und begleitet von der Akzeptanz der Note,
und nicht nur von einer angedachten Anekdote.
Beschrieben mit Charakter und Selbstbewusstsein reicht es nicht,
was dem spielen der Melodie ermöglicht.
Den eigenen Stil zu finden und diesem schaffen treu zu bleiben,
vermag es mehr als man glaubt, schätzt oder aufzuschreiben.

Dennoch schreibe ich diese Zeilen meiner Seele nieder
und in meinem Kopf spielt weiterhin das Orchester seine Klagelieder.
Weiterhin werden Töne von Freude, Liebe und Verständnis erklingen,
gespielt von dem Gefühl der Hoffnung und Liebe zu erbringen.
Dirigiert von meinem Schmerz, Gefühlen und den
vollbrachten Dingen in meinem Leben,
halte ich diesen Stift weiterhin in meiner Hand und
versuche nicht aufzugeben.

Irgendwann wird die Melodie zu einem Lied zu Ende gespielt,
der Weg geht zu Ende, denn das wahre Leben ist erzielt.

Verzweifelte Liebe

01. Juni 2004
klassenfahrt Italien, am Ufer des Lago Maggiore

Geküsste Küsse, die nie wieder passieren, will und kann
sie nicht vergessen, doch ich muss realisieren.
Ich möchte die Küsse von dir sichern,
um sie nie mehr zu vergessen, doch das kann ich nicht,
aber was soll ich tun, bin von ihnen besessen.

Lieblich, süß, voller Liebe und Zärtlichkeit,
dachte ich nie, dass ich sie mal nennen kann Vergangenheit.

Dein Lächeln, ich sehe es noch immer ganz klar vor mir,
strahlend hell, einzigartig… einfach von dir.
Hast du jemals die Hand eines Engels berührt?
Als du mir deine Liebe gabst, hat sie mich in einen Traum entführt.
Gedanken unserer Zweisamkeit kreisen immer wieder in meinem Kopf herum,
jedes Mal, wenn ich meine Augen schließe, bist du da und trotzdem bin ich allein…
wo ist der Grund?

Du bist und warst der wichtigste Sinn in meinem Leben,
was würde ich nicht alles wieder für ein „uns“ geben.
Doch ich sitze hier und bin allein,
frage mich, muss das wirklich so sein…

Immer wieder einzelne Augenblicke,
habe das Gefühl, dass ich daran noch ersticke.
Möchte dich sehen, berühren… einfach nur bei dir sein,
doch das alles ist keine Realität mehr, sondern nur noch ein Schein.
Der Schein einer vergangenen Liebe, der mich noch blendet,
Tränen laufen über meine Wangen, merke wie es sich immer mehr verändert.

Mit jedem tiefen Atemzug der gefüllt war für unsere Zukunft,
spüre ich trotzdem nicht, dass mein Kopf kommt zur Vernunft.

Du lebst dein eigenes Leben, hast mich längst von dir getrennt,
doch ich bin blind, habe mich in „unserer“ Zukunft verrennt.
Kann mich nicht von diesem Gedanken lösen,
schreibe meine Schmerzen nieder, um sie auf diese Weise zu entblößen.
Doch was bringt es mir meinen Schmerz und Gedanken niederzuschreiben hier,
wenn sie sitzen so tief, fest, lähmen… sie bleiben in mir.

Du wirst sie niemals verstehen können, auch nicht, wenn du all das hier liest,
sie sind in mein Herz gebrannt, bis zu dem Tag, an dem sich meine Seele verschließt.

Dass ich mein Leben jetzt verbringen soll, ohne dich ist nicht gerade einfach
für mich und mit jeder Erinnerung wird der Schmerz mehr und fast verdreifacht.
Mein Herz schlägt ganz allein immer noch für dich, kann es nicht ändern,
denn das… bin nun mal ich!

Hör mein Herz klopfen…
Ich liebe dich, jetzt und auch noch morgen,
doch deine Liebe zu mir ist für immer gestorben…

Das leere Blatt Papier

Juni 2004

Halte den Stift zitternd in meiner Hand und denk an dich,
doch verstehen tue ich es wohl immer noch nicht.
Ich kannte deine Einstellung von Anfang an
und doch merkte ich, wie alles begann.

Mir kreisen so viele Worte im Sinn,
so viel was ich sagen möchte, aber finde kein Beginn.
Was sind schon Worte, gesagt… sind sie vergessen,
doch wahre Gefühle kann man nicht mit Worten messen!
Gefühle ebnen uns den Weg zu unserem Herzen,
sie lassen uns spüren, was sind Sehnsucht & Schmerzen.
Mir kommen Tränen, wenn ich denk an diesen Schmerz,
denn mir wird bewusst, er zerreißt mein Herz.
Ich bin kein Gewinner und auch kein Held, aber…
ist es nicht Liebe, die uns alle am Leben hält?

Den Kampf gegen die Liebe habe ich bereits verloren
und dadurch ist der Gedanke daran in meinem Herzen erfroren.
Sollte ich irgendwann wieder den Gedanken von Liebe spüren,
werde ich warten und ihn nicht direkt zu meinem Herzen führen.
Doch ich kann der Wahrheit nun mal nicht weiter aus dem Wege gehen,
ich muss mich ihr stellen und endlich der wahren Realität ins Auge sehen.

Merz Herz spricht „Ich liebe dich“ und sei sicher,
vergessen kann und werde ich dich nicht!

Vergangenheit

April 2004

Kann nicht mehr schlafen, der Schmerz hält mich wach,
gedankenlos im Raum… das Alleinsein ist vollbracht.
Möchte die Augen schließen, um wieder bei dir zu sein,
ich kann nicht anders, die Tränen spiegeln sich im Kerzenschein.
Die Gefühle so tief, bedrückend und innig steckendfest,
merkt man schnell, die Vergangenheit bleibt eine Art Test.

Doch keine Zeit ist so stark und auch nicht so lang,
egal wann… man spürt immer wieder wie alles begann.
So viele Momente, die man hat erlebt,
merkt man, wie sehr dies einem doch fehlt.
Ein Blick, ein Lächeln und all die kleinen Nettigkeiten,
lehnt man sich zurück und „lebt“ in alten Zeiten.
„Die Zeit heilt alle Wunden“, so steht es in einem Zitat,
doch weder Raum noch Zeit können heilen, was man nie hat gewagt.

Alle Einsicht und jeder noch so aufgebaute Frust,
erkennt man erst dann, wenn alles vergangen ist… zum Schluss.

Nur gucken, nicht anfassen. ;-)